Die Ader oder Randeinlage ist eine Intarsie, die wenige Millimeter vom Rand der Decke bzw. des Bodens eines Streichinstruments entfernt angebracht wird.
Sie besteht in der Regel aus drei je 0,5 mm breiten Spänen, die nebeneinander eingelegt werden. Die beiden äußeren sind schwarz, meist aus Ebenholz, der innere hell, meist Ahorn.
Aufwändiger gestaltete Randeinlagen haben z. B. Geigen von Giovanni Paolo Maggini (1580-1632) bzw. nach seinem Vorbild gestaltete Instrumente; hier sind sie meist doppelt ausgeführt, mit einer zweiten, dreispänigen Einlage. Besondere Meisterschaft der Intarsienkunst hat Magginis Lehrer Gasparo da Salò (1540-1609) entwickelt, der aufwändig dekorierte Instrumente mit raumgreifenden Einlagen über den gesamten Boden hinweg gebaut hat. Erwähnenswert sind schließlich die reich verzierten Instrumente der sog. alemannischen Schule (vor allem Hans Krauchthaler) – ihre Ornamente dürften sogar ein Hauptgrund für ihre Erhaltung gewesen sein.
Über den Einfluss der Adern auf Ton und Spielqualität gehen die Meinungen auseinander; gleichwohl sind sie ein Merkmal für die handwerkliche Qualität des Instruments und können bei billigen Produkten ganz fehlen oder nur aufgemalt sein.
Die Fotografien zur Randeinlage einer neuen Geige wurden freundlicherweise von Geigenbaumeister Jean Severin in Weimar zur Verfügung gestellt.