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Griffbrett

Das Griffbrett hat bei Streichinstrumenten der Violinfamilie in der Regel weder Markierungen noch Bünde; es ist auf den Hals aufgeleimt und ragt an seinem unteren Ende über die Decke des Korpus, etwa bis zur Verbindungslinie der F-Loch-Kerben. An der Unterseite des überstehenden Teils ist es ausgehöhlt, um Gewicht einzusparen.

Da die Oberfläche des Griffbretts beim Spiel mechanisch besonders stark beansprucht wird, ist es in der Regel aus engporigem Ebenholz gefertigt, das besonders hart ist und zugleich sehr gleichmäßig und glatt ausgearbeitet werden kann. Für einfachere, preisgünstigere Instrumente kommen auch andere Hölzer zum Einsatz, etwa Birne oder Buche, die geschwärzt werden, um dem Aussehen des wertvolleren Ebenholzes nahezukommen. Durchscheinende hellere Farbtöne sind daher ein Merkmal für Griffbretter minderer Qualität, die unter Umständen Rückschlüsse zulassen, wieviel Aufwand zum Bau des gesamten Instruments getrieben wurde; natürlich nur, wenn das Griffbrett nicht später ausgetauscht worden ist.

Der Umriss des Griffbrettes verbreitert sich nach unten hin, entsprechend dem Saitenabstand; am Obersattel beträgt die Breite in der Regel um 25 mm, am unteren Ende ca. 45 mm. Es ist asymmetrisch gewölbt, um für alle Saiten und Griffpositionen eine ideale Saitenhöhe zu erreichen, die zugleich leichte Bespielbarkeit und ein freies Schwingen der Saiten ermöglicht. Aus diesem Grund ist auch der Neigungswinkel des Griffbretts für die musikalischen Eigenschaften äußerst wichtig, der bei älteren Streichinstrumenten nicht selten durch eingearbeitete Keile korrigiert wurde.

Author:

Nils-Christian Engel ist begeisterter Amateur-Cellist

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