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Was ist das für eine Geige?

Hallo,

ich hoffe wirklich sehr, dass mir hier im Forum, jemand zu der Geige etwas sagen kann 🙂

Durch ein Erbstück meiner Familie, habe ich eine Geige bekommen.
Sie zwar leicht beschädigt, macht aber dennoch was her.
Da ich aber leider keine Ahnung von Geigen habe, erhoffe ich das jemand mir ein paar Informationen zu dem Stück geben kannst

In der Geige selbst steht ein Name geschrieben und ein Baujahr:
Antonius Stradivarius Cremononsis (Google hat mir das Wort dennoch korrigiert in: Cremonensis).
Faciebat Anno 1743

Dazu noch:
Die Geigenbrücke (Das hat mir Googel veraten) soll mit der Geige zusammen erstellt worden sein, aber da bin ich mir nicht sicher.
Die zwei Geigenbögen (Ich hoffe sehr das ich es richtig benenne ^^”) ist aber mit der Geige erstellt worden.

Wenn es unter euch welche gibt die mir darüber etwas sagen können, sind diese Beiträge hier gerne willkommen 😉

Fotos:

lg
Saikokira

Author:

Mitglied von violinorum.de

2 Comments Write a comment

  1. Hallo!

    Zunächst mal: Bitte den Saitenhalter (das schwarze Ding mit den vier Löchern) mit weichem Stoff umwickeln damit die Decke nicht verkratzt wird.

    Es gibt Millionen von Geigen mit Stradivari-Zetteln aber nur ganz, ganz wenige die auch Millionen Wert sind. Deine gehört zu ersterer Gruppe – an sich sollte aber ein Instrument nur von einem Geigenbauer durch persönliche Begutachtung bewertet werden. Wie kommt der Zettel in die Geige? http://www.kontrabassblog.de/?page_id=416 . Das Einkleben gefälschter Zettel ist in der BRD erst seit 1959 eine Straftat – was nicht ausschließt, daß dies auch heute noch tagtäglich weltweit gemacht wird. Auch die Bewertung von Bögen ist durch Fotos nahezu unmöglich.

    Jetzt bitte nicht enttäuscht sein, halte sie als ideelles Erbstück in Ehren, unabhängig vom sicherlich nicht sehr hohen materiellen Wert.

    Grüße

    Thomas

  2. … und noch ein paar Sätze zu Deiner Frage, Saikokira. Geigen mit Stradivari-Zettel gibt es wirklich wie Sand am Meer. Das ist deshalb so, weil Stradivari der mit Abstand berühmteste Geigenbauer der Geschichte ist – viele spätere Geigenbauer haben seinen Namen in ihre Instrumente geklebt, damit sie sich besser verkaufen. Ob das immer Betrug ist, möchte ich nicht so pauschal beurteilen – es geht auch oft einfach darum, dass die Geige nach dem Modell, den Bauprinzipien gefertigt worden ist, die Stradivari entwickelt hat. Außerdem mögen es viele, wenn ihr Instrument ein bisschen “Hauch der Geschichte” hat. Deshalb wurden und werden viele neue Geigen “auf alt getrimmt”, sprich: man bringt künstliche Macken an, Lackverfärbungen usw. wie sie eigentlich nur eine echte alte Geige hat. Dazu passt dann ästhetisch auch ein “falscher” Zettel mit einem berühmten, alten Namen wie Stradivari. Sicher, wenn der Verkäufer dann sagt, das ist eine echte Strad, und der Käufer glaubt es …

    Wie auch immer: eine echte Stradivari ist Deine Geige sicher nicht 😉 und soweit man das von den Fotos her sagen kann, halte ich sie auch nicht für ein Spitzeninstrument – aber auf jeden Fall für eine hübsche Schülergeige, die einen sehr guten Klang haben kann. So könnte sie auch für mehr geeignet sein als für´s Üben in den ersten drei Jahren. Wie gut sie ist, solltest Du wirklich mit einem Geigenbauer in Deiner Nähe besprechen.

    Möchtest Du sie denn verkaufen oder einfach nur so etwas mehr darüber wissen?

    Noch ein paar praktische Tipps:

    Thomas hat schon darauf hingewiesen: unbedingt den Saitenhalter einwickeln. Es wäre schade um die schöne Decke der Geige, wenn sie unnötige Kratzer bekommt.

    Die “Geigenbrücke” heißt eigentlich Steg und wird zwischen Saitenhalter und Griffbrett unter die Saiten geklemmt. Ich würde Dir raten, dies jetzt nicht zu tun – und vor allem nicht die Saiten zu spannen. Grund: unterhalb der Decke muss ein kleines Stöckchen stehen, der sog. Stimmstock, und der fällt gern mal um, wenn die Geige lange unbenutzt und ohne Steg herumliegt. Wenn er aber fehlt und Du spannst die Saiten an, kann die Decke reißen – das ist dann oft ein Totalschaden.

    Auch die Geigenbögen solltest Du so lassen, wie sie auf den Fotos sind – nicht anspannen!

    Also: gut einpacken und ab zum Geigenbauer. Auf den Fotos sehe ich soweit keine schlimmen Schäden und denke, die Kosten für eine Aufarbeitung werden sich in Grenzen halten. Danach kannst Du entscheiden, ob Du sie spielen willst, einfach so behalten oder verkaufen.

    Geigenbauer findest Du in unserem Geigenbauer-Verzeichnis; es gibt auch spezialisierte Händler, die reparaturbedürftige Instrumente ankaufen. Meld Dich auch gern hier, wenn Du noch Fragen hast oder weitere Tipps brauchst.

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