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Knickstachel, die zweite

Die Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen 😉 das Thema haben wir ja schon “unter uns” gehabt. Sehr geehrter Herr Prof. Mantel, was halten Sie von Knickstacheln? Sehen Sie mehr Vorteile oder Nachteile? Was sind Gründe, zum Einbau eines Knickstachels zu raten? Ich hoffe, es passt auch in diese Aktion hier, die ich großartig finde!

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Mitglied von violinorum.de

2 Comments Write a comment

  1. Es kommt, wie immer, drauf an: Auf die Haltung, die Körpergröße, die Körperproportionen und nicht zuletzt auf die Gewohnheit.

    Wer gern das Cello flach hält (Rostropowitsch) braucht einen Knickstachel schon aus geometrischen Gründen: Ein gerader Stachel müsste riesig lang und dadurch etwas “wacklig” sein, um diese flache Position überhaupt zu ermöglichen. Janos Starker, mehr nach vorn geneigt, mit relativ kurzem Stachel, ist ein prominentes Gegenbeispiel.

    Klanglich, wie gelegentlich behauptet, hat die Frage keine Konsequenzen; das Cello schwingt nicht im Frequenzbereich einer Knickstachel- Elastizität.

    Ich verschweige nicht, dass ich lieber mit einem geraden Stachel spiele: Es ergibt sich auf diese Weise eine stabile Achse vom Auflagepunkt auf dem Boden bis zur linken Hand. Beim Knickstachel verläuft diese Achse leicht diagonal durch das Instrument; der Bogen schiebt also das Cello durch den Reibungswiderstand Bogen/Saite gewissermaßen hin und her, vor allem bei lautem
    Spiel (viel Reibung), was natürlich durch die Beine verhindert werden kann. Diese „Arbeit“ entfällt beim geraden Stachel, die Beine brauchen das Cello nicht zusätzlich zu stabilisieren.

  2. Spät aber von Herzen: Vielen Dank! Der Hinweis auf die Achse Hand-Boden ist sehr interessant, ich finde, wenn man das weiß, kann man es beim Spiel richtig nachempfinden! Dass es klanglich wegen der Frequenzbereiche nichts ändert, ist auch interessant, zu wissen – falls es einmal wieder zu Diskussionen kommt … Da ist mein eigener Eindruck offensichtlich Täuschung. Ich bin wohl schon in einer Art “Gewöhnung”, denn ich spiele noch nicht lange Knickstachel, aber schon ganz gern, und vielleicht klingt es darum besser.

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