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Billigcello

Guten Abend!

Ich bin ganz neu hier und erlaube mir, direkt eine Frage zu stellen.

Schon seit einigen Jahren ist es mein kleiner (grosser?) Traum, ein wenig Cello spielen zu lernen. Für richtigen Unterricht habe ich leider weder Zeit noch Geld, also werde ich autodidaktisch vorgehen müssen. Mein Ziel ist natürlich nicht, perfekt spielen zu können, ich möchte einfach etwas experimentieren und schauen, was dabei rauskommt.

Da ich gerade mein Studium abgeschlossen habe und bis zum Beginn meiner Doktorarbeit fast vier Monate Zeit bleiben, dachte ich, jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, um mir diesen Traum zu erfüllen. Passenderweise gibt es z.B. bei ebay für 300 Euro ein Cello inklusive Bogen und Tasche, laut Beschreibung “spielbereit”.
Mir ist natürlich klar, dass das Instrument nicht gut ist (und Euch wird es vermutlich allein beim Gedanken an so ein Instrument den Magen umdrehen), aber da ich auch gar nicht spielen kann, ist das vermutlich nicht so wichtig. Auf der einen Seite scheint mir das Geld absolut zum Fenster rausgeworfen – ich habe keine Ahnung, wie man überhaupt Cello spielt, und nach ein paar Wochen wird das Instrument rumstehen oder womöglich kaputt sein – auf der anderen Seite könnte ich das Cello wenn ich es nicht mehr brauche bestimmt für die Hälfte noch irgendwo verkaufen und hätte dafür meinen Spass gehabt. Ein befreundeter Cellist hat mir empfohlen, direkt ein teureres Instrument zu kaufen, aber das ist mir dann doch zu riskant; ausserdem hab ich nicht so viel Geld übrig.

Meine eigentliche Frage ist, ob sich jemand mit solchen Billiginstrumenten auskennt (Halten die überhaupt was aus oder brechen die nach zwei Minuten auseinander? Lassen sie sich ordentlich stimmen? Kann man darauf spielen oder kommen gar nicht erst brauchbare Töne raus?) oder ob ihr Erfahrung mit Autodidakten habt (Ist es möglich, sich Cellospielen beizubringen oder soll ich es gar nicht erst versuchen? Gibt es Lehrwerke, die sich dafür eignen? Kann ich nach vier Monaten was oder braucht das viel länger?). Und noch viel wichtiger: Bin ich mit ca. 170cm und durchschnittlichen Händen gross genug für ein 4/4-Cello oder brauche ich ein kleineres?

Ich danke Euch ganz herzlich für jeden Tipp!
Maximilian

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Mitglied von violinorum.de

10 Comments Write a comment

  1. Hallo Maximilian!

    Auch von mir ein Willkommen! In der genannten Preisklasse kann man schon mal ein Instrument finden das ordentlich klingt. Aber: Das ist nur die eine Seite. Die zweite ist die Bespielbarkeit. Und da bedürfen diese Instrumente i m m e r einer Einrichtung durch einen Geigenbauer: Steg einrichten, Griffbrett abziehen, Obersattel anpassen, Wirbel gangbar machen, gute Saiten aufziehen, Stimmstock richtig setzen. Das sind die wesentlichen Arbeiten und die kosten richtig Zeit und somit auch Geld, das übersteigt dann leicht den “Wert” des Instruments. Die mitgelieferten Bögen will man zumeist nach einer Woche nur noch als Bogen für eine Singende Säge verwenden… Und meine Meinung ist ebenfalls, daß gerade der Anfänger ein ordentliches Instrument braucht!

    Ich schreibe das nicht zur Abschreckung, sondern um Dir Enttäuschungen zu sparen. Ein Geigenbauer bei Thomann gibt in einem anderen Forum unumwunden direkt zu, daß “spielbereit/spielfertig” ein sehr dehnbarer Begriff ist. Da das “große T” jetzt schon gefallen ist sei noch Gedo-Musik erwähnt, das wären für mich die beiden ersten Adressen für ein Billiginstrument – wenn man es denn selbst abholt und Ahnung von der Materie hat b.z.w. jemanden mit Ahnung mitnimmt.

    Und ebenso wenig halte ich davon ausgerechnet ein Streichinstrument autodidaktisch zu erlernen. Meine Empfehlung: Musikschulunterricht mit Leihinstrument. Und wie Susanne bereits schrieb: Kontakt zu Cellostudenten an der MHS suchen, falls sich eine in Deiner Unistadt befindet. Und falls sich ein Laienorchester, http://www.bdlo.org , in Deiner Nähe befindet, einfach mal hingehen und die Musiker anquatschen. Die meisten beißen nicht :).

    Grüße

    Thomas

    P.S. Nur ein 4/4 Cello!

  2. Danke für Eure Antworten!

    Oh…
    Ich hatte mir unter “spielfertig” schon etwas mehr vorgestellt. Vor allem ein schlecht stimmbares Instrument scheint mir sehr ungünstig zu sein. Dann kann man ja unmöglich die richtige Intonation lernen?

    Wie sieht’s denn mit Mieten aus? Vermietet jemand seine Instrumente an einen absoluten Anfänger? Ich hab gestern Abend kurz gesucht und gesehen, dass “mein” Musikhaus (ich spiele Klarinette) auch Streichinstrumente vermietet. Würde ich dort für die Mindestmietdauer (6 Monate) ein Instrument mieten, käme das etwas teurer als so ein Billigcello. Bei einem Geigenbauer in der Nähe wäre es sogar günstiger, allerdings steht dort nicht, ob Bogen/Koffer auch im Mietpreis drin sind, und die Mietinstrumente sind als “günstige Instrumente aus Osteuropa” angegeben.

    Aber die Idee mit den Musikstudenten ist super! Ich werde mich mal umhören, wie man bei uns am besten einen strapazierbaren Studenten findet =)

    Nochmal danke!
    Maximilian

  3. Hi Maximilian!

    Das Verleihen von Instrumenten ist für manche Geigenbauer ein wesentlicher Geschäftsbereich, ich kenne GB die über 700 Instrumente im Umlauf haben. Und zwar vor allem für Anfänger, meist auch mit der Option verbunden das Instrument später käuflich zu erwerben, wobei der geleistete Mietpreis angerechnet wird. Häufig gilt dies auch, wenn man danach ein teureres Instrument erwerben möchte. Auch mal unter “Streichinstrumentenverleih” googeln.

    Wenn ich geschrieben habe “Musikschulunterricht mit Leihinstrument”, so wird das Leihinstrument fast immer von der Musikschule gestellt.

    Sollte ein Instrument schlecht stimmbar sein, so liegt dies zumeist an den nicht exakt eingepaßten Wirbeln, das muß ein GB richten, relativ aufwendig, sonst kann man einfach nicht spielen.

    Auf die Herkunftsangabe kann man in einer globalisierten Welt nicht so viel geben, auch die GB in Ost- und Westeuropa greifen auf vorgefertigte Teile, auch aus China, zurück. Es gibt schlechte Instrumente aus Osteuropa, Deutschland oder China. Und eben auch gute…

    Ebenso hat ein Begriff wie “Meisterinstrument” nichts zu sagen, kann ja sein, daß mal ein Meister das Instrument lediglich angeschaut (!) hat.

    Grüße

    Thomas

  4. Hallo Maximilian,
    es gibt auch Geigenbauer, die Finanzierungsmodelle anbieten. Ob das allerdings bereits “Anfänger-Instrumente” betrifft, weiß ich natürlich nicht. Frag mal bei Jonas Gierten nach (http://www.jonasgierten.de), von dem weiß ich ganz sicher, dass er solche Modelle anbietet. Oder frag Geigenbauer in Deiner Nähe einfach mal danach.
    Vom Kauf eines “Billigcellos” kann ich ebenfalls nur abraten. Ein Schüler von mir hat es mal probiert, und letztendlich war es nicht nur schlechte Qualität, sondern die Schwierigkeiten begannen, als die erste Reparatur nötig war – der Geigenbauer hätte sich am liebsten geweigert, sich dieser Arbeit anzunehmen…
    Viel Glück!
    Grüße,
    Katja

  5. Hallo Maximilian!

    Ich möchte noch etwas zu “nach zwei Minuten auseinanderfallen” und der von Katja angesprochenen schlechten Reparierbarkeit sagen. Häufig werden Billiginstrumente mit Weißleim (also “normalem” Tischlerleim) zusammengepappt. Das hält schon ein paar Jährchen. Sollte allerdings eine Reparatur fällig werden, hat der GB die allergrößten Probleme die Leimung zu lösen ohne das Instrument allzu sehr (!) zu beschädigen. Sollte z.B. ein Griffbrett abgenommen werden, so bleibt ggf. zumeist nur die Möglichkeit das Griffbrett vollständig abzuhobeln und danach ein neues anzufertigen. Oft lohnt sich eine Reparatur dann wirklich nicht mehr. Deshalb sollte im klassischen Instrumentenbau n u r Knochenleim verwendet werden, der sich unter Hitze und Feuchtigkeit wieder lösen läßt, seit Jahrhunderten bewährt.

    Ebenso verhält es sich bei Billigbögen: Teilweise werden die Haare nicht mit einem Holzkeil fixiert, sondern es wird ein Loch ins Köpfchen durch die Kopfplatte gebohrt und die Haare mittels Weißleim fixiert. Damit ist der Bogen bei abgespielten Haaren (die eh nicht so toll sein dürften) ein Wegwerfartikel, einen neuen Bezug mit vernünftigem Aufwand aufzuziehen ist unmöglich.

    Und fixiere Dich nicht alleine auf die Stimmbarkeit, die Saiten dürfen auf dem Griffbrett nicht schnarren, das Instrument darf keinen Wolf(ton) (-> Wikipedia) haben u.s.w. Es spielt halt alles zusammen.

    Grüße

    Thomas

  6. Ah, das mit dem Loch im Köpfchen wusste ich noch gar nicht. Sehr spannend. Und schrecklich gleichzeitig. Dabei ist Bogenbau ein so spannendes Feld.
    Danke für die interessante Info!
    Katja

  7. Ich habe mir mal “aus Spaß” eine Billiggeige aus China von Ebay bestellt.
    Kosten: 400 €.

    Die musste vom Geigenbauer eingerichtet werden (der Steg aufgestellt werden, ich habe mir das selbst nicht zugetraut; und der Geigenbauer hat die Wirbel gerichtet) und das kostete noch mal ca. 100 €.
    Es ging also.
    Das Instrument habe ich noch, es steht bei meinen Eltern und wir gespielt, wenn ich dort zu Besuch bin, was regelmäßig zu Geburtstagen und Weihachten der Fall ist.
    Dafür klingt es ganz gut und trotz ca. 8 Jahren Geigenunterricht kann ich keinen (großen) Unterschied zwischen dem mitgelieferten Bogen (Originalbespannung wie bei Kauf wurde auch nicht ausgetauscht) und meinem geerbten, angeblich deutlich besserem Bogen finden.

    Von daher würde ich schon denken, dass man sich bei einem der genannten Händler einfach ein Cello bestellen kann – bei Thomann gibt es z.B. für ein 300-€-Cello-Klangbeispiele – und das mal ausprobieren kann, wenn man es richten lässt und am besten mal ein bis zwei Einführungsstunden privat nimmt.
    (Wie den Bogen halten, wo die Finger auslegen, wie die Saite streichen).

    Ich habe mir mal Querflöte fast nur durch ein youtube-Tutorial beigebracht – ich hatte Unterricht, aber die youtube-Videos waren hilfreicher!

    Allerdings gäbe es für mich ein Hindernis: Ein Cello ist recht laut.
    In der Wohnung hören die Nachbarn mit und das kann stressig werden, wenn man übt und anfangs natürlich nicht gut spielen kann; eine Bekannte von mir wohnte in einem Haus, in dem eine Cellolehrerin wohnte und das gab regelmäßig Stress mit den Nachbarn.

    Eine Alternative wäre ein Silent Cello (bestimmt leiser als ein Original mit Dämpfer), allerdings neu 1500 €.

    ich würde in Kleinanzeigen nach Gebrauchtinstrumenten in Deiner Umgebung suchen; ggf. bekommst Du dann gleich gegen kleinen Aufpreis eine kurze Einführung.
    Es werden ja teilweise auch E-Celli (Silent Celli) abgegeben.

    Eine weitere Idee wäre, jemanden zu finden (Anzeige Uni etc.), der ein gerade unbenutztes Cello oder ein ZWeitinstrument hat und Dir eine Einführung geben würde und das Instrument für die 4 Monate leihen würde.

    Oft ist es ja nur die Neugier und man möchte doch nicht permanent weiter spielen, dann wäre so ein Arrangement nicht schlecht.

    Eine andere Idee, die vielleicht passt, wäre eben eine Musikschule für 3 (4) Monate.
    Oft kann man nach einem viertel Jahr kündigen, wenn man vorher anfragt, könnte man vielleicht entsprechenden Unterricht bekommen und das Leihinstrument dazu.
    Die Kosten würden sich bestimmt auch so im Bereich 300 € bewegen.

    Du kannst auch versuchen, mal in Musikhandlungen oder zu Geigenbauern zu gehen und Dein Anliegen vorzutragen, und wenn nichts zu tun ist, kannst Du je nach Händler mal ein Instrument probieren und bekommst eine kleine Einführung und hast dann wenigstens schon mal diese Erfahrung gemacht.
    Manchmal haben solche Geschäfte auch Gebrauchtinstrumente im Angebot.

    Meine Querflöte bspw. war ein Rückläufer einer kleinen Firma und kostete so “nur” 400 statt 660 €.
    Die konnte ich z.B. an die Musikhandlung schicken lassen und erst mal ausprobieren.

    Also ich würde schon nach günstigen Angeboten Ausschau halten, Gebrauchtinstrumenten in Betracht ziehen und mir auf jeden Fall eine kleinen Einführung von einem Spieler/ Lehrer geben lassen und vorher so viele Videos zum Thema wie möglich sehen – man lernt daraus mMn schon etwas.

    Alternativ würde ich über die Musikschule für 4 Monate nachdenken.

    ich habe bspw. acuh einmal ein halbes Jahr Klarinette gelernt – das wars dann aber auch mit meinen Instrumenten! 😀 – und dabei festgestellt, dass mir dies überhaupt nicht liegt und für mich nur anstrengend war.
    Gut, dass ich mir keine noch so günstige Klarinette gekauft habe!!!

    Also ich würde als erstes vielleicht mal kostenlose Probestunden suchen oder andere Möglichkeiten, einmal das Instrument auszuprobieren und dann weiter überlegen, ob es erst mal Unterricht, Leihinstrument oder gleich ein eigenes und wenn ja aus welcher Quelle sein soll.

    Und bei Geigenbauern in der Umgebung mal unverbindlich nachfragen, was so ein “Set-up” kostet – das kann sehr unterschiedlich ausfallen!

    Meine Ebaygeige lag bei 100 €; meine erste, geerbte Geige lag in einem “snobistischen Musikhandel” (kein Scherz. die hielten Hobbymusikerkunden für unter ihrer Würde, wie eine Freundin von mir, die Bass spielte und sich nach einem Instrument erkundigte, feststellen musste – ihr wurde nur der Preis genannt mit dem Unterton, der besagte, “SIE können sich das sowieso nicht leisten”) bei 400 € für die gleiche Leistung (+ Saiten)!

    LG,
    Frederica

  8. Erahrungsbericht folgt…

    So!

    Ich hatte auch auf meiner Wunschliste für irgendwann ein Cello und entsprechenden Unterricht gehabt.
    Nur nicht jetzt – zu wenig Geld, zu wenig (regelmäßige) Zeit.

    Ich war aber heute mal bei einem Geigenbauer und habe mit ihm vereinbart, dass ich den ganzen September für weniger als 30 € ein 3/4 Cello (ganze waren nicht mehr da) mieten kann.

    Normalerweise gibt es eine Mindestlaufzeit von 3 Monaten, da natürlich von begleitendem Unterricht etc. ausgegangen wird.
    Interessant auch, dass von ihm der Vorschlag kam, man könnte ja auch erst mal nach Gehör spielen (meist sind die Streichintstrumentenprofis meiner Erfahrung nach recht “streng” :rolleyes:).

    Ich hatte auch klar meine Motivation erklärt, also einfach mal mit einem Cello etwas Erfahrung sammeln.

    Supertoll war dann der Fund von Celloschule 1 (1. Lage) und 2 (Laienspiel Beginn) in der Stadtbücherei, so dass ich tatsächlich auch ein bisschen nach Noten spielen / probieren kann und das völlig kostenlos (bis auf den Instrumentenmietpreis und ggf. einem Dämpfer).

    Falls die Sache gut läuft und ich wirklich beschließen sollte, dass ich gern ein Cello hätte :eek:, wäre meine Wahl das Harley Benton-E-Cello mit Verbesserungen vom Geigenbauer.

    Vorteil: Günstig – um die 300 € + Verbesserungen vielleicht 500 – leise und flach, passt also auf den Schrank und muss keinen Extraplatz beanspruchen.
    Dies aber nur im Falle von…

    Auf Dauer ist ein Cello in der kleinen Wohnung sicher zu laut und zu sperrig (hab schon bei der Geige auch mit Metalldämpfer immer Bedenken).
    Alternative wäre ein gebrauchtes Schüler-/Einstseigercello, das natürlich besser klingen würde als ein elektrisches, aber eben auch lauter wäre…

    Auf youtube gibt es ein Video mit einer Billig-E-Geige, die bei dem erfahrenen Spieler super klingt: Klick. (Ab 2:50)

    Ich werde dann mal im September einen Erfahrungsbereicht schreiben für Leute, die schon ein Streichinstrument spielen und mal in ein anderes bzw. hier das Cello auf eigene Faust ohne große Ambitionen reinschnuppern wollen.

    Also fürs einfache Rumprobieren ohne Verpflichtung würde ich nach einer Mietmöglichkeit suchen, die dann in drei Monaten auf so 100 € kommen sollte – und dann ist immer noch Zeit, zu überlegen, ob ein Instrument gekauft wird, wo und welche Art (neu – Meister – Billig/ “China-Cello” – elektrisch – gebraucht & aufgemöbelt).

    Interessant fand ich, dass mein Geigenbauer “mein” Mietinstrument für 1600 abgeben würde, mir aber eine Markneukirchen-Manufakturgeige für 500 € zeigte.

    Eventuell bekommt man ja auch über Geigenbauer oder Musikhandel Gebrauchtinstrumente zum Ausprobieren & günstigeren Preis.

    LG
    Frederica

  9. Hallo Maximilian,

    herzlich willkommen! 🙂

    Da hast du dir eine besonders schwere Frage gleich zu Beginn ausgesucht!
    Heisse Diskussionen gibt es schon in dieser Richtung in Bezug auf Geigen.

    Meine Erfahrung als Geigenlehrerin hat gezeigt, dass speziell Erwachsene Schüler absolut keine Freude mit schlecht klingenden Instrumenten haben (die so ungefähr 150,- – 300,- gekostet haben) und sehr bald beschliessen, doch entweder ein wenig mehr zu investieren, oder beim Geigenbauer ein “besseres” Instrument zu leihen.
    Du kannst natürlich auch ziemlich viel Glück haben und besagtes Cello klingt gut. Du kannst es halt nicht ausprobieren, deshalb bin ich persönlich immer sehr skeptisch gegenüber Internet-Instrumentenkauf (aber wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Meinung und sicher nicht allgemeingültig!).
    So ein Cello wird aber bestimmt nicht gleich nach zwei Minuten auseinander brechen 🙂
    Ordentlich stimmen lassen sich solche Instrumente oftmals nicht wirklich. Bedenke, ich spreche aber eher über Geigen, weil das mein Instrument ist und ich mit Cello nur als Mutter eines lernenden Sohnes zu tun habe. Ein kleines Cello (1/8) haben wir noch zu Hause, das zum Verkauf ansteht (ich habe es nur bisher verabsäumt, das kund zu tun). Aber das ist für dich nicht passend. 🙂

    Ein Instrument autodidaktisch zu lernen ist ja ohnehin gerade groß in Mode. Bei findest du bestimmt auch Lehrwerke für diesen Zweck. Du kannst auch in YouTube suchen, für Geige gibt es da einige “Lehrer”, könnte ich mir auch für Cello vorstellen.
    Ob du daran rechte Freude hast, kannst du nur selbst herausfinden. Und ob du nach vier Monaten schon “was kannst”, lässt sich glaube ich auch nicht so leicht beantworten. Das hängt von mehreren Dingen ab.
    Falls du es versuchst, freue ich mich, wenn du darüber erzählst! 🙂
    Mein Tipp wäre trotzdem, dir einen Lehrer zu suchen. Es gibt so viele Dinge, die einfach nur direkt zu vermitteln sind, wenn man noch nie mit einem Streichinstrument zu tun hatte.
    Falls du in einer Stadt mit Musik Uni wohnst, versuche es doch dort. Studierende brauchen oftmals Schüler….

    Auf jeden Fall ist es ein guter Entschluss, zu beginnen, wie auch immer!

    Viel Erfolg und vor allem viel Freude wünsche ich dir!

    Viele Grüße,
    Susanne

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